
Leuchtendes Blau, Knallrot, Giftgrün und Neongelb. Viele starke Farben sind im Spiel und allerhand schräge Figuren, winzig klein oder bildfüllend. Liegend, kriechend, schwebend, stürzend, übergroß die Hände und Füße. Mit starken Gesten und eigenwilligen Ideen breitet Vera Laros (1967–2018) ihre Welt auf der Leinwand aus. In nicht einmal zehn Jahren hat sie rund 2000 Arbeiten geschaffen. 25 Gemälde und mehrere Skizzenbücher geben in der Brunhilde Moll Stiftung nun einen Einblick in das bisher kaum bekannte Werk der früh verstorbenen Düsseldorfer Künstlerin und Tochter der Stifterin. Es ist die zweite Ausstellung im einstigen Wohnhaus von Joseph Beuys am Drakeplatz 4. Zu sehen sind dort auch einige Zeichnungen, Skizzen und schnelle Aquarelle, die bei Breakdance-Battles entstanden sein könnten – im Tanz bewegte Menschen zählten zu Laros‘ liebsten Motiven. Ruhe kehrt dagegen ein in ihren Bildnissen, darunter auch große, flächige, kraftvolle Selbstporträts. Sie zeigen eine Suchende. In einem ihrer Skizzenbücher notierte Vera Laros: "Das Malen gleicht einer Suche. Einer Hetzjagd. Das Gebiet ist die Leinwand. Aber wo haben ‚sie‘ sich versteckt? Wo finde ich ‚sie'? Die Erkenntnisse. Die Oh's. Die Weh's. Finde ich ‚es' oder auch ‚sie‘ überhaupt? Ich kämpfe gegen etwas Unsichtbares, Unfassbares an. Aber ich werde es finden."