Die Krim-Tataren sind eine autochthone türkischsprachige Ethnie, die ursprünglich auf der Halbinsel Krim lebte. 1944 wurden sie unter Stalin nach Zentralasien deportiert. Erst mit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 durften die Krim-Tataren wieder in ihre Heimat zurückkehren. Nach der Annexion der Krim 2014 mussten viele fliehen, da sie massive Unterdrückung und Verhaftungen durch das russische Regime erfuhren. So auch der krim-tatarische Multiinstrumentalist, Musikforscher und Komponist Dzhemil Karikov und seine Tochter, die Cellistin Nial Khalilova. Sie fanden am experimentell-avantgardistischen Les Kurbas Theater in Lviv (Lemberg) einen neuen Wirkungskreis. Mit der ukrainischen Sängerin Nataliia Rybka-Parkhomenko des Theaters haben sie das Musikprojekt Yuşan Zillya geschaffen, das zwei Kulturen und Sprachen vereint. Es ist benannt nach der auf der Krim wachsenden Pflanze Yuşan – dem duftenden Wegerich, auch Unsterblichkeitskraut. Die Lieder des Trios symbolisieren diese Kraft, die eigene Kultur nicht zu vergessen.
Nach internationalen Konzerten in Odessa, Lviv und anderen Städten der Ukraine sowie in Belgien und Norwegen, kommt das Trio nun aus der Ukraine nach NRW.
Dzhemil Karikov: Saz, Baglama, Santur / Nial Khalilova: Cello / Natalia Rybka-Parkhomenko: Gesang