
Um den Klang bis in seine geheimnisvollsten Verästelungen hinein kennenzulernen, legte ihn Kaija Saariaho, wie sie es einmal beschrieben hat, einfach „unters Mikroskop“. Und je länger sie dann hineinschaute, desto mehr zarteste Schattierungen und Übergänge konnte sie ausmachen. Mit der Akribie einer naturwissenschaftlichen Forscherin näherte sich die finnische Komponistin so der Musik. Herauskamen dabei stets wundersam leuchtende, oftmals an Debussy erinnernde Werke.
Dieser im letzten Jahr in ihrer Wahlheimatstadt Paris verstorbenen Grande Dame der Neuen Musik ist die aktuelle Ausgabe des Kölner „Acht Brücken“-Festivals gewidmet. Dabei sind großartige Solisten wie Geigerin Carolin Widmann und Ausnahmeensembles wie das Pariser Ensemble Intercontemporain zu Gast – wobei man auch an den großen Komponisten Pierre Boulez erinnerte, der 2025 100 Jahre alt geworden wäre.