Den Beginn markiert eine Gedenkstunde im Museumsgarten um 10:30 Uhr, zu der Dorstener Bürger*innen sowie Gäste eingeladen sind. Im Anschluss liest die Journalistin und Autorin Caroline Vongries in "Zerbrechlich und Wortgewaltig oder: Nachrichten aus dem Nirgendland" ab 11 Uhr Gedichte deutsch-jüdischer Autorinnen wie Mascha Kaléko, Nelly Sachs und Rose Ausländer vor. Dabei begegnen den Zuhörer*innen auch die Lebensgeschichten von Frauen, die eng mit Franz Kafka verbunden sind wie Grete Bloch und Julie Whoryzek. Ihnen zur Seite gestellt werden Gedichte arabischer und iranischer Autorinnen, die für die Befreiungsbewegung der Frauen im Iran eine Rolle spielen. Die Liedermacherin Josefin Rabehl singt passende Lieder aus ihrer eigenen Liederwerkstatt.
Um 17 Uhr geht es dann in der Gnadenkirche Alt-Wulfen mit "Ein Lied in allen Dingen. Joseph Schmidt. Ein Roman" um den jüdischen Tenor Joseph Schmidt. Der 1904 im österreichischen Kronland Bukowina geborene Sänger wird Ende der 1920er Jahre zum Radiostar und Liebling des Publikums - nicht nur in Deutschland. Ob als Opernsänger, Schlagergott oder Filmheld, er hat weltweit Erfolg, auch bei den Frauen. Immer wieder hat Liebschaften und Affären. Als die Nazis die Macht übernehmen beginnt für den „deutschen Caruso“ eine Flucht durch Europa, die in der Schweiz tragisch endet. Autor Stefan Sprang liest aus seinem Roman und spielt dazu historische Tonaufnahmen von Joseph Schmidt ein.