
Ein Scheidungskind, eine zerrüttete Ehe, „eine beschissene Zeit“, wie Michaels Mutter im Nachhinein feststellt. Ein paar Kinderfotos zeigen einen hübschen Jungen; dann begegnet uns der erwachsene Mensch, der seine rosa Hahnenkamm-Frisur stylt: ein Punk 1987/88.
Der Film „Aber wenn man so leben will wie ich“ konfrontiert mit einer Biografie, wie es sie im offiziellen Selbstbild der DDR nicht gab: aufsässig, abwehrend, gleichgültig gegenüber Instanzen, geregelter Arbeit und Gefühlen. Null Bock auf nichts. Aber dann hält Michael eben doch sein Baby im Arm. Er will rüber in den Westen, nur weg von der „geistigen Unterjochung“, wie er sagt. Die Sprengkraft steckt in der Behauptung, Ich zu sagen. (Regie: das Vierer-Kollektiv Dzuiba, Panse, Thierlein, Oelschlägel)