
Dampf und Qualm schiebt sich vor blauen Himmel. Während unten glühendes Eisen die Halle erhellt und auf den riesigen Anlagen ringsum seinen glutroten Wiederschein findet. Fritz Gärtner macht den »Hochofenanstich« 1924 zum malerischen Spektakel. Als Ludwig Schönfeld dieses Gemälde in einem Keller der Frankfurter Hoechst AG entdeckte, war er Anfang 20 und offenbar tief beeindruckt. Die Begegnung weckte seine Leidenschaft für die Industriemalerei – und fürs Sammeln. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten trug der Historiker und Kommunikationsfachmann rund 1500 Gemälde, Aquarelle und Grafiken zusammen. Sie zeigen Zechen und Kokereien, Hüttenwerke und Hochöfen im Revier, Industrielandschaften, Arbeiter in den Werkshallen und Untertage. Das Ruhr Museum präsentiert jetzt eine Auswahl von rund 240 Arbeiten, die zwischen 1890 und 2010 entstanden sind und nicht zuletzt den Wandel im Ruhrgebiet widerspiegeln. Mit der Ausstellung übergibt Schönefeld seine komplette Sammlung in die Obhut des Ruhr Museums. Langfristig wird sie in das Eigentum der Stiftung Ruhr Museum übergehen – eine der größten Sammlungserweiterungen in der Geschichte des Museums.