

Aus deutschen Künstlerkreisen schien sie kaum wegzudenken – damals in den 1960er und frühen 70er Jahren. Als Fotografin schrieb Angelika Platen Kunstgeschichte, weil sie damals schon alle ablichtete, die später groß herauskommen sollten. "Der Dialog mit Künstlern ist meine Passion", so gab sie selbst zu Protokoll. Gerhard Richter blickt die Fotografin tief ins Künstlerauge. Den jungen Günther Uecker zeigt sie Anfang der 70er als Fakir am Klavier und Sigmar Polke mit langen Haaren im Baumversteck. Viel später erst, als Platen sich nach langer Schaffenspause Anfang der 2000er Jahre erneut der Fotografie zuwandte, fiel ihr auf, dass sie fast ausschließlich Männer abgelichtet hatte.
Zum Ausgleich porträtierte sie nun, auch angestachelt von MeToo, verstärkt die weibliche Künstlerschaft. Die Ausstellung „Meine Frauen“ konzentriert sich ganz auf ihre Protagonistinnen der Kunstgeschichte. Hanne Darboven im Anzug und Cornelia Schleime mit Federkappe, Marina Abramovic „Im Stand an der Wand“ und Leiko Ikemura bäuchlings auf dem Fußboden. Intensive und vielsagende Bildnisse, die persönliche Einblicke in die Szene der letzten Jahrzehnte bieten.