Im vergangenen Jahr war die Kirche, die bis 2017 als katholisches Gotteshaus diente, Schauplatz der Ausstellung „Kirchen als Vierte Orte“ – mit ihr griff der Verein Baukultur NRW das virulente Thema Kirchenumnutzung auf. Die Probe aufs Exempel macht nun der Kunstraum Heilig Geist, der fortan den Bau des Kölner Architekten und Stadtplaners (1920–2021) bespielt. Die weitläufige Zeltkonstruktion von 1957 vereint Beton, Glas und symbolische Formen. Hinter dem Ausstellungshaus steht die Hl. Immobilien Verwaltungsgesellschaft. Die künstlerische Leitung übernimmt Natalia Taranta – sie hat 2021 das Architektur-Festival „Open House Essen“ gegründet. Taranta plant diverse Kooperationen mit dem nahe gelegenen UNESCO-Welterbe Zollverein.
Den Auftakt des mit klangvollen Namen gespickten Ausstellungsprogramms markiert eine Werkübersicht von Robert Janitz. Der deutsche Künstler (Jahrgang 1962), der in New York City und Mexiko-Stadt lebt, ist vor allem für seine großformatigen abstrakten Gemälde bekannt. Kuratiert wird die Schau „How I Learned to Love the A“ von Ulrich Wilmes, vormals Chefkurator am Haus der Kunst in München.
Am 11. Mai wird das Programm fortgesetzt mit der Fotografie-Schau „Böhm in Böhm“. Eine Hommage an die Kirchenerbauer-Familie, die von Dominikus über Gottfried bis zu Paul Böhm reicht. Ihre Sakralbauten, die Maßstäbe in der Architekturlandschaft setzten, hat der Fotograf Hans Georg Esch (Jahrgang 1964) in zahlreichen Aufnahmen festgehalten. Als Kurator für diese Präsentation zeichnet Raimund Stecker verantwortlich.
Im Anschluss folgen Ausstellungen von Albrecht Gehse, Aljoscha, Ernesto Herrera Orta, Ana Gropp-Kondić, Annette Kelm, Tim Berresheim und Lyoudmila Milanova. Ein Jahresprogramm, dessen Umfang und Qualität sich durchaus mit einem Museum oder einer Kunsthalle messen kann.
