
Gleich im Gründungsjahr ihrer Compagnie hatte die Choreographin Sasha Waltz, just mit dem Deutschen Tanzpreis geehrt, ihren internationalen Durchbruch. Mit ihrem ersten abendfüllenden Stück, „Travelogue I – Twenty to eight“. Nur einen Monat nach der Uraufführung im September 1993 war diese Tanzsensation schon im Theater im Pumpenhaus zu erleben. Und zog mit einer völlig ungewohnten, überraschenden Bewegungssprache in den Bann. Anlässlich des 40. Theater-Geburtstags kehrt das Haus jetzt mit Sasha Waltz & Guests zu seinen Ursprüngen zurück. Heute ist „Twenty to Eight“ Kult: gesellschaftliche Verhaltenspsychologie in Slapstickmanier. Mit einer neuen Generation von Tänzer*innen beweist die erfolgreiche Choreographin, dass ihre ikonische Inszenierung auch nach über drei Jahrzehnten nichts an Witz und Relevanz verloren hat. Es entfaltet sich ein surreal verschobener Alltag mit Objekten, die ihren eigenen Kopf haben: Die ironisch zugespitzten Alltagsgeschichten in Küche, Wohnraum, Hotelzimmer und Bar trafen den Nerv des Zeitgeistes: Witzig-absurder, beinah akrobatischer Stil, Themen der Gegenwart – Sasha Waltz galt als aufregendste Nachwuchs-Avantgardistin weit und breit. Heute ist sie ein internationaler Star, beheimatet in Berlin, und choreografiert gerne in prominenten Architekturen.