Bühne

Szenische Lesung „Allein im Rosa Winkel“

28.06.2025
Veranstaltungsort
Beatrice-Strauß-Zentrum
In keiner anderen westdeutschen Stadt wurden während der von der Gestapo durchgeführten Homosexuellen-Razzien so viele Männer festgenommen wie in Düsseldorf – darunter auch viele junge Menschen. Die Auseinandersetzung mit der Verfolgung von Queers in der NS-Zeit ist nach wie vor unterrepräsentiert, während Hasskriminalität und Hetze gegen die LSBTIQ*-Community steigen. Das Kollektiv Düsseldrama lud im November 2024 Jugendliche und junge Erwachsene dazu ein, das Thema in einem Theaterworkshop kreativ zu verhandeln. Nun kommt die szenische Lesung zurück: Am 28. Juni 2025 wird in diesem Jahr zum ersten Mal ein Düsseldorfer Gedenktag für die queeren Opfer des Nationalsozialismus abgehalten. Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf lädt um 14:00 Uhr zur Kranzniederlegung am Erinnerungsort „Ein seltsam klassisches Denkmal“ auf der Apollo-Wiese ein und zeigt im Anschluss „Allein im Rosa Winkel“ im Beatrice-Strauss-Zentrum.

„Nie wieder ist jetzt!“ hallt es dieser Tage durch deutsche Straßen. Seit Jahren nehmen rechtsextremer Terror und Hasskriminalität hierzulande zu – auch gegen queere Menschen. Nicht ohne Grund fordern daher viele zivilgesellschaftliche Kräfte, dass die Rechte von LSBTIQ* endlich in Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes verankert werden sollen. Bislang fehlen sie dort als einzige Opfergruppe des Nationalsozialismus.

Über das Leben, Lieben und Leiden queerer Menschen während der NS-Diktatur ist nach wie vor noch zu wenig bekannt – es fehlt an grundlegender Forschung. Da die Verfolgung und Unterdrückung nach Kriegsende fortgesetzt wurden und queere Opfer aus der Gedenkkultur ausgeschlossen blieben, ist das vorhandene Wissen nicht weit verbreitet.

Dass Düsseldorf ein Zentrum der Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich war, wissen vermutlich nur wenige. Bis August 1938 verhaftete allein die Gestapo hier etwa 400 Männer – mehr als in jeder anderen westdeutschen Stadt. Durch Überwachung, Razzien und Verhaftungen sollten die queere Subkultur zerstört und die Betroffenen isoliert werden. Doch was ist davon heute noch zu spüren? Wer waren diese Menschen? Wie kann ihnen Gehör verschafft und zu ihrer verdienten Sichtbarkeit verholfen werden?

Zusammen mit Regisseur Marvin Wittiber und seinem Team begaben sich sieben Jugendliche und junge Erwachsene auf eine theatrale Spurensuche ins nationalsozialistische Düsseldorf und widmeten sich in einem Workshop den Geschichten und Lebensrealitäten der aufgrund ihrer vermeintlichen Homosexualität Verfolgten. Daraus entstand eine szenische Lesung, die danach fragt, wie sich die eigene Stimme und der Körper einsetzen lassen, um von ihnen zu erzählen.

Mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16-27 Jahren

Künstlerische Leitung: Marvin Wittiber

Bühne

Szenische Lesung „Allein im Rosa Winkel“

28.06.2025
Veranstaltungsort
Beatrice-Strauß-Zentrum

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