
Schon der Spielort ist spektakulär. Elias Adams Inszenierung seines auto-fiktionalen Monologs über seine Mutter und seine Beziehung zu ihr findet nicht auf der Bühne, sondern unter ihr statt. Ein recht enger Ort, der viel über die komplexe Beziehung zwischen einer Mutter, die im Zuge ihrer Ehe all ihre eigenen Wünsche aufgeben musste, und ihrem queeren Sohn erzählt. Beide haben nicht nur in erdrückenden Verhältnissen leben müssen. Sie haben sich auch gegenseitig noch erdrückt. Jens Schnarre verkörpert das fiktive Alter Ego seines Regisseurs und Autors mit einem wunderbaren Gespür für all die Verletzungen, die das Leben bereithält. Er ist aufsässig und fordernd, neurotisch und liebevoll, und es übernimmt auch Mal die Rolle der Mutter. Jede Facette seines Spiels gleicht dabei einem Schrei nach Freiheit.