Eine Schauspielerin, Anfang 60, verliert erst ihre Haare und dann ihr Engagement. Denn letztlich sind es rein äußerliche Merkmale, die über ihre Karriere bestimmen. Nur will sie sich diesem Diktat eines sexistischen Schönheitsideals nicht ergeben. Also stiehlt sie eine Perücke aus dem Fundus des Theaters und fragt nach der Herkunft der für sie verwendeten Haare. Die chilenische Regisseurin und Autorin Manuela Infante zählt zweifellos zu den politischsten Theatermacherinnen unserer Zeit. Wie all ihre Arbeiten ist auch diese eine kritische Auseinandersetzung mit den zerstörerischen Auswirkungen des globalen Kapitalismus. Dennoch hat ihre Inszenierung nichts Belehrendes. Auf kunstvolle und spielerische Weise verwandelt sie ihre Recherchen in ironische Theaterszenen, deren phantasievolle Bilder zum Staunen und zum Nachdenken anregen.