Wer Lichtkunst sagt, muss Mischa Kuball sagen. Der Düsseldorfer, geboren 1959, befasst sich seit Jahrzehnten mit dieser immateriellen Kunstform, die er vor allem im öffentlichen Raum zum Einsatz bringt. Nur folgerichtig, dass er 2016 mit dem Deutschen Lichtkunstpreis ausgezeichnet wurde. Jetzt erleuchtet Kuball Monheim am Rhein. Für die neu gestaltete Innenstadt hat der Professor für Public Art an der Kunsthochschule für Medien Köln einen begehbaren Kubus aus weißen Leuchtröhren entworfen, dessen Grundform sich daneben als Quadrat im Boden spiegelt. Clou der Skulptur am Ingeborg-Friebe-Platz: Passant*innen, die an dem mit Sensoren ausgestatteten Lichtwürfel vorbeigehen, beeinflussen dessen Intensität. Je näher sie kommen, desto heller leuchten die Röhren. So dürfen sich die Flaneure ein Stück weit als Lichtkünstler*innen fühlen – allemal aber als Mitwirkende in Kuballs minimalistischer Inszenierung.
Zugleich beherbergt der „monheim_cube“ eine Soundinstallation, hörbar nur im Inneren des Würfels. Für die Musikauswahl zeichnet die Monheim Triennale verantwortlich. Zukünftig können Künstler*innen, die am Festival für Aktuelle Musik teilnehmen, Kuballs Gehäuse als Ort für Konzerte oder Performances nutzen. Flankiert wird die Arbeit in der Stadtmitte von drei Lichtsegmenten, die der Künstler an der Peripherie platziert hat. Zusammen mit dem „monheim_cube“ markieren sie im Stadtraum ein urbanes Dreieck.
Die „Skulptur Projekte Münster“ sind jedermann geläufig, der sich mit Kunst im öffentlichen Raum auskennt. Spätestens mit Kuballs Intervention darf man, inoffiziell natürlich, von den „Skulptur Projekten Monheim“ sprechen. Arbeiten von Tony Cragg, Jeppe Hein, Inges Idee, Markus Lüpertz, Timm Ulrichs und anderen sind in der 40 000-Einwohner*innen-Stadt zwischen Düsseldorf und Köln in den vergangenen Jahren verwirklicht worden. In zwei Jahren wird Alicja Kwade ein Projekt im Berliner Viertel realisieren. Bei dem „Blauen Band“ der in Berlin lebenden Künstlerin handelt es sich um ein Wasserspiel. Passt zur rechtsrheinischen Lage der Stadt.