Neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lünen ist die Schule an der Westfalenstraße in Marl (1964 – 1970) eine der beiden einzigen realisierten Schulbauten von Hans Scharoun. Für das damals neue Siedlungsgebiet Drewer-Süd hatte er den Prinzipien der organischen Architektur entsprechend den Bau aus seinen inneren Anforderungen heraus entwickelt: Das Zentrum der Anlage ist die große Aula, die zur gleichen Zeit wie Scharouns berühmte Berliner Philharmonie entstand und sich durch ihre herausragende Akustik auszeichnet. Nach drohendem Abriss konnte die Schule mit Hilfe einer Initiative erhalten werden und wurde zwischen 2010 und 2015 saniert. Der Vortrag widmet sich dem Architekten Scharoun und beleuchtet seinen Weg ins Ruhrgebiet und nach Marl und verortet diesen besonderen Schulbau im Kontext seines Gesamtwerkes und der zeitgenössischen Architektur.
Prof. Dr. Alexandra Apfelbaum ist freiberufliche Kunst- und Architekturhistorikerin. Seit 2018 hat sie die Vertretungsprofessur für Geschichte und Theorie von Architektur und Stadt an der Fachhochschule Dortmund. Sie ist zudem Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende der Initiative ruhrmoderne e.V. Ihr Schwerpunkt sind Forschungen zu den Schnittstellen von Architektur und Kunst des 20. Jahrhunderts mit Fokus auf Nordrhein-Westfalen und die Nachkriegszeit. Außerdem hat sie sie zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zu Architekt*innen und ihrem Werk entwickelt.
Baukultur in Marl wird vom Skulpturenmuseum und der VHS in Kooperation mit der Initiative ruhrmoderne e.V. organisiert. Die Veranstaltung findet um 18.30 Uhr in der insel VHS (Wiesenstraße 22, 45770 Marl) im Raum P1 statt und ist kostenlos - um Anmeldung unter 02365/50356699 oder www.vhs-marl.de wird gebeten.