
Karneval ist vorbei und schon beginnt mit Aschermittwoch die Passionszeit. In den rund sieben Wochen bis Ostern gedenken Christen dem Leidensweg Jesu bis zur Kreuzigung. Viele Künstler haben sich in ihren Werken mit dieser Geschichte beschäftigt, so auch Komponisten. Zu den berühmtesten zählen hier sicher die Passionen von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, von denen letztere am 29. März in der Kölner Philharmonie durch das Gürzenich Orchester zur Aufführung kommt.
Doch auch in den Kirchen NRWs stehen die musikalischen Verarbeitungen auf den Programmen. So nehmen sich etwa die Chöre der Mülheimer Petrikirche - unter der Leitung von Kirchenmusiker Christoph Gerthner - am 17. März dieses eher dunklen Sujets in Form von Händels "Brockes-Passion" an. Wir haben mit dem Kantor über Musik, Text und deren Bedeutung in der heutigen Zeit gesprochen.
Die Passion geht auf einen Text des Hamburger Ratsherrn, Schriftstellers und Dichters Barthold Heinrich Brockes zurück. Nach der Uraufführung einer ersten musikalischen Verarbeitung durch Reinhard Keiser im Jahr 1712, wurde das Stück gleich mehr als zehn weitere Male vertont - so etwa von Johann Mattheson oder Gottfried Heinrich Stölzel. Johann Sebastian Bach verwendete Teile in seiner Johannes-Passion.