Sie trügen, täuschen, spielen mit unserer Wahrnehmung. Die Schau "Fiktion und Wirklichkeit" im Bilker Bunker zeigt Arbeiten von Jan Albers, Julius von Bismarck und Sinta Werner, in denen Schein und Sein nicht leicht zu unterscheiden sind. Wo endet die Fiktion, und wo fängt die Wirklichkeit an? Diese Frage stellt sich immer wieder mit Blick auf die Bilder dieser Schau, die zur Wanderung auf dem schmalen Grat zwischen Imaginärem und Realem einlädt.
Man kennt Beat Streulis Fotos von Passanten in den Metropolen dieser Welt. Entdeckt hatte er diese charakteristischen Motive wohl bei einem zweijährigen Aufenthalt in Rom Ende der 1980er Jahre - diese Zeit steht im Zentrum der Ausstellung von Le Bureau. Zuvor war Streuli mit Minimal Art und Konkreter Kunst beschäftigt, doch in Rom erkannte er , dass man ähnliche Formen und Motive auch auf der Straße finden kann. Der Künstler fasste etwa verwinkelt zueinander geparkte Autos ins Bild, nahm seltsame Spiegelungen in den Blick oder ging manchmal so dicht mit der Kamera hinter den Personen her, dass der Rücken fast das ganze Foto füllt.
Sind fotografische Bilder zur bloßen Glaubenssache geworden? Oder kann man ihnen vielleicht doch noch ein bisschen Vertrauen schenken? Zeitgenössische Künstler*innen geben eigene Antworten auf diese Fragen und wählen dabei unterschiedliche fotografische Formen: Tableaus und Skulpturen, Installationen oder Videos. Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften präsentiert Arbeiten, die die Grenzen des Mediums überschreiten und über die Zukunft der Fotografie nachdenken. Vertreten sind Künstler*innen wie Tony Cragg und Alex Grein, Thomas Ruff, Christopher Williams oder Berit Schneidereit.
Eine nachdenkliches Gesicht im Riesenformat. Der französische Fotograf und Streetart-Künstler JR hat das gigantische Porträt auf eine Treppe in Rio de Janeiro montiert, wo es ganz selbstverständlich betreten, begangen, benutzt und wiederum fotografiert wird. Die Arbeit ist Teil eines globalen Projekts, für das der Künstler in den vergangenen Jahren tausende Menschen aufgenommen hat - auch in Düsseldorf. Einen Einblick in die Serie gibt die Schau bei Art Edition Fils im Stilwerk.
Um die Stadt als Ort des Verlusts und der Erinnerung, als Objekt der Zerstörung und des Wiederaufbaus geht es in der Ausstellung im K21. Unter dem Titel "Forthcoming. Spekulation im urbanen Raum" bringt sie Videos, Fotos, Filminstallationen und Bücher von acht internationalen Künstler*innen zusammen, darunter Hito Steyerl, Liam Young und Tobias Zielony. Sie führen uns nach Beirut und Dhaka, nach Los Angeles, Neapel, Berlin und handeln von städtischen Umbrüchen ganz unterschiedlicher Art.