Mit Werken aus abgewetzten, angeschmuddelten Kuscheltieren hatte er in den 1990er-Jahren das Publikum verstört und seine Künstlerkarriere in Gang gebracht. Damals suchte Mike Kelley sein Material noch auf Flohmärkten und in Secondhand-Läden zusammen, vernähte die Plüschlieblinge zu Ketten, verknotete sie zum Knäuel und brachte sie gelegentlich auch obszön in Pose. Bei den Skulptur Projekten Münster arbeitete er 2007 dann mit lebendigen Vierbeinern: Kuh, Ponys und Ziegen fühlten sich wohl in Kelleys Streichelzoo rund um den mittig platzierten Leckstein mit weiblichen Konturen.
Unvergessen auch Kelleys Auftritt in den abgedunkelten Krefelder Museums-Villen Haus Lange und Haus Esters: Kurz vor seinem frühen Tod begab der Künstler sich hier 2011 mit einer magischen multimedialen Installation auf die Spuren von Supermans geheimnisvoller Heimatstadt Kandor. Das K21 will nun das ganze experimentelle, opulente, irritierende Werk des Anarcho-Künstlers überblicken und kooperiert dabei mit namhaften Institutionen – mit der Tate Modern in London, der Pinault Collection in Paris, und dem Moderna Museet in Stockholm.
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