„Inside Out“: JR verwandelt die Brinkhoffstraße in einen Hotspot der Street Art

KunstDortmundGraffiti
Mit seinem „Inside Out“-Projekt macht JR das Publikum zum Komplizen seiner Kunst. Fotos von knapp 450 000 Menschen aus 148 Ländern formieren sich zu einer gigantischen Porträtgalerie im öffentlichen Raum. Auch in Dortmund.

Im Sommer 2022 hatte der französische Street-Art-Künstler JR die Dortmunder dazu eingeladen, sich für sein globales Kunstprojekt „Inside Out“ fotografieren zu lassen. Rund 500 Menschen folgten dem Impuls und stellten sich am Dortmunder U der Kamera – nach Lust und Laune, spontan, ohne jede Regie-Anweisung des Künstlers. Nun zieren die auf Plakate gedruckten Schwarz-Weiß-Porträts eine Betonmauer an der Brinkhoffstraße unterhalb des Dortmunder U. Hier ist ein Hotspot der Street Art entstanden, eine kollektive Momentaufnahme der Empfindungen und Stimmungen vieler Individuen.

Neben dem Dortmunder U/UZWEI beteiligt sich der auf Urban Art spezialisierte 44309 Public//Art Space an der Plakatmauer, die an der Schnittstelle von Fotografie, sozialem Engagement und zeitgenössischer Kunst angesiedelt ist. Als „The people’s art project“ bezeichnet JR (die Buchstaben stehen für Juste Ridicule) sein Langzeitprojekt, das er seit 2011 verfolgt. Auf der Website kann man die Einzelheiten der Erfolgsgeschichte nachlesen: 446 365 Porträtfotos, 2 329 Gruppenaktionen, 148 Länder – wen diese Statistik nicht beeindruckt, dem ist nicht zu helfen.

„Wir helfen Gemeinden dabei, ihre unerzählten Geschichten in ein öffentliches Kunstwerk zu verwandeln“, so lautet die zentrale Botschaft des Franzosen, dessen „Inside Out Photobooth Truck“ schon durch die halbe Welt gekurvt ist. Bei „Inside Out“ geht es um private Botschaften, aber auch um öffentliche Anliegen – beispielsweise „Black Lives Matter“, die Not afghanischer Flüchtlinge in Belgien oder die unterdrückte LGBTQIA+-Community in Russland. Erst in diesem April hatte JR im Düsseldorfer Ehrenhof Flagge gezeigt: Mit mehr als 100 Mitstreiter*innen präsentierte sein Team vor dem NRW-Forum das überdimensionale Porträt der fünfjährigen Valeriia, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet war.

Mehr Infos gibt es hier: http://insideoutproject.net

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