Seit Kathrin Mädler vor gut zwei Jahren die Intendanz des Oberhausener Theaters übernommen hat, hat sie sich immer wieder mit der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert beschäftigt. Ihr Theater setzt ein deutliches Zeichen gegen all jene, die behaupten, dass auch einmal Schluss sein muss mit der Vergangenheitsbewältigung, die von einem „Schuldkult“ oder einem „Fliegenschiss“ reden und damit das Vergangene anschlussfähig ans Heutige machen wollen.
In diesem Kontext steht auch Mädlers Inszenierung von Heinar Kipphardts etwas in Vergessenheit geratenem Dokumentarstück und von Lukas Hammersteins zeitgemäßer Fortschreibung. Adolf Eichmann ist eben kein singuläres Phänomen, und die »Banalität des Bösen«, von der Hannah Arendt angesichts des Eichmann-Prozesses in Jerusalem gesprochen hat, umgibt uns immer noch.