1882 wurde der Mirker Bahnhof an der "Wuppertaler Nordbahn", deren Ziegel-Viadukte bis heute das Stadtbild prägen, eröffnet. Damals noch auf der grünen Wiese, da die Stadt noch nicht so weit die Hügel heraufgewachsen war. Als zweiter Hauptbahnhof, als Konkurrenz zur Eisenbahnstrecke im Tal. Mitte des 20. Jahrhunderts verlor die Strecke immer mehr an Bedeutung, zuletzt pendelten Triebwagen, 1991 wurde sie endgültig stillgelegt. Das Bahnhofsgebäude stand leer, später zogen eine Arztpraxis und eine Tanzschule ein. Die Bahnsteigüberdachung und die Gleise wurden entfernt. Der Mirker Bahnhof blieb übrig, ein Randgebiet mitten in der Stadt.
Erst 2011 kam wieder Leben ins Haus. Beate Blaschczok und Christian Hampe unterschrieben einen Pachtvertrag, um dort ihre Idee der "Utopiastadt" zu realisieren. Fünf Jahre zuvor, 2006, hatten die beiden Kommunikationsdesign studiert und das Statement-Magazin "clownfisch" entworfen.
Nach Verhandlungen mit Geldgebern und Eigentümern startete 2011 die "Utopiastadt" mit einem Coworking-Space, Atelier- und Projekträumen, mit Urban Gardening, Food-Sharing, Fahrrad-Verleih und -Werkstatt, Konzerten und Ausstellungen.