„Nie wieder ist jetzt!“ hallt es dieser Tage durch deutsche Straßen. Seit Jahren nehmen rechtsextremer Terror und Hasskriminalität hierzulande zu – auch gegen queere Menschen. Nicht ohne Grund fordern daher viele zivilgesellschaftliche Kräfte, dass die Rechte von LSBTIQ* endlich in Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes verankert werden sollen. Bislang fehlen sie dort als einzige Opfergruppe des Nationalsozialismus.
Über das Leben, Lieben und Leiden queerer Menschen während der NS-Diktatur ist nach wie vor noch zu wenig bekannt – es fehlt an grundlegender Forschung. Da die Verfolgung und Unterdrückung nach Kriegsende fortgesetzt wurden und queere Opfer aus der Gedenkkultur ausgeschlossen blieben, ist das vorhandene Wissen nicht weit verbreitet.
Dass Düsseldorf ein Zentrum der Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich war, wissen vermutlich nur wenige. Bis August 1938 verhaftete allein die Gestapo hier etwa 400 Männer – mehr als in jeder anderen westdeutschen Stadt. Durch Überwachung, Razzien und Verhaftungen sollten die queere Subkultur zerstört und die Betroffenen isoliert werden. Doch was ist davon heute noch zu spüren? Wer waren diese Menschen? Wie können wir ihnen Gehör verschaffen und zu ihrer verdienten Sichtbarkeit verhelfen?
Zusammen mit Regisseur Marvin Wittiber und seinem Team begebt ihr euch auf eine theatrale Spurensuche ins nationalsozialistische Düsseldorf und widmet euch in diesem Workshop den Geschichten und Lebensrealitäten der aufgrund ihrer vermeintlichen Homosexualität Verfolgten. Wie können wir unsere eigene Stimme und unseren Körper einsetzen, um von ihnen zu erzählen?
Intensiv-Theaterworkshop für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16-24 Jahren
31.10. 18-22:00 Uhr und 01.-03.11.: 10-16 Uhr Workshop im Proberaum Bertha-von-Suttner-Platz 1-3
03.11. 18:00 Uhr: Abschlusspräsentation im Theatermuseum Düsseldorf
Die Teilnahme ist kostenlos! Anmeldungen und Fragen können bis zum 15. Oktober an mail@marvinwittiber.de gesendet werden.