
Rätselhaft wirken sie beide, fast schon ein wenig verwunschen. Gemeint sind die Malereien von Simone Lucas und Sven Kroner. Im Museum auf Schloss Cappenberg in Selm fordern die beiden Künstler*innen in ihrer gemeinsamen Ausstellung „Die Weite und das Detail“ zum genauen Hinsehen heraus. Denn beide entwerfen ihr eigenes Bild von Wirklichkeit. Scheinbar objektiv-nüchtern, im Duktus der Neuen Sachlichkeit, die vor ziemlich genau 100 Jahren eine neue, klare Ausdrucksweise in die Malerei brachte und den Menschen und die Welt detailliert darzustellen versuchte.

Simone Lucas’ Bilder sind surreal anmutende Interieurs, nahezu märchenhafte Settings, die als Bühne für Figuren dienen. Während sie sich in ihren Gemälden oftmals den einfachen Dingen des Alltags widmet, nimmt Sven Kroner in seinen Arbeiten auch gesellschaftliche und globale Entwicklungen in den Blick. Seine Bilder geben zwar Einblicke in sein Haus und Atelier, dazu spiegeln seine Dorf- und Stadtansichten aber aus der Vogelperspektive auch aktuelle gesellschaftlichen Fragestellungen wider. Als Grundlage für seine Kompositionen baut er teils eigene Modelle, die gelegentlich selbst Teil einer Ausstellung werden.