Das neue Jahr ist gerade angelaufen, da präsentiert sich Köln erneut als Design-Metropole. Zwar wurde die Möbelmesse imm cologne, traditionell das Flaggschiff des urbanen Beiboots „Passagen“, in diesem Jahr wegen der wirtschaftlichen Krise in der Möbelbranche abgesagt (die Koelnmesse arbeitet für 2026 an einem neuen Konzept). Doch die „Passagen“ trotzen dem Abwärtstrend mit einem vielfältigen Programm.

Für einige Tage wird ganz Köln zur Bühne für Design-Ausstellungen. Zwischen schicken Showrooms und schrägen Läden, zwischen Museen, Galerien, Hotels und Industriehallen entfaltet sich ein Parcours, dessen Bewältigung gute Kondition beim Gehen und Sehen voraussetzt. Thematisch reicht das Spektrum von meisterlichen Tischler-Erzeugnissen in der Handwerkskammer Köln und Siebziger-Jahre-Reminiszenzen rund um die Plastik „Componibili“ des Künstlers Roberto Cordone über filigrane Kristallobjekte von Elisabeth Seidel bis zu einer gemeinsamen Eat-Art-Ausstellung der Kölner Designerin Isabel Hamm und Vunkyfoods – serviert werden die frisch zubereiteten Delikatessen auf handgemachter Keramik. Derweil demonstriert der junge Kölner Produktdesigner Raphael Klug bei der „machwerkschau“ mit seiner Recycling-Serie „Hidden:Papers“, dass Pappe allemal zum vollwertigen Möbelmaterial taugt.

Örtliche Schwerpunkte der „Passagen“ sind das Belgische Viertel, die Gegend rund um den Rudolfplatz sowie die Design Post in Köln-Deutz – hier werden Neuheiten von 40 internationalen Marken auf 3500 Quadratmeter Ausstellungsfläche präsentiert.

Ganz wichtig auch der „design parcours“ im ehemaligen Arbeiterquartier Ehrenfeld, das als aufstrebendes Kreativ-Viertel immer mehr ins Rampenlicht rückt. Hier tobt das Crossover von Design, Urbanismus und Pop. Zugleich ist Ehrenfeld Gastgeber der „Designers Fair“, der Messe für junges Design und freie Gestalter.