
Hubschrauber, Fallschirm, drei Wasserflächen – die Requisiten sind beachtlich. Die österreichische Feministin Floriantina Holzinger ist keine minimalistische Künstlerin. Auch in ihrem jüngsten Werk „Ophelia's got talent“ protzt sie mit Materie und Einfällen. Und wieder lotet sie die Grenzen des Erträglichen, physisch wie psychisch, aus. Echtes Blut und explizite Sexualität sind ihr Markenzeichen. Diesmal fügt sich ihr Opus in all seinen drastischen Teilchen zu einem außergewöhnlichen Werk. Denn im Zentrum stehen die Ophelias der Literatur und Mystik wie Undine, Nymphen, Sirenen. Es sind Frauen-Biografien wie die von der titelgebenden Hamlet-Geliebten bei Shakespeare, die die Gesetzmäßigkeiten ihres Umfeldes verkörpern. Mit Lust an der Zerlegung männlicher Symbolik und am weiblichen Körper deutet Holzinger neue Lebensformen und Wesen an. Denn es geht auch um Szenarien der Klimakatastrophe, das Entkommen durch Training und eine Perspektive für die Überlebenden.