
Wer in Gegenwart des russischen Jahrhundertpianisten Svjatoslav Richter nur einen Hauch von Kritik an seiner „Lisa“ übte, der bekam es mit ihm zu tun. Schließlich war er mehr als nur ihr Mentor. Richter war einer der größten Verehrer der Pianistin Elisabeth „Lisa“ Leonskaja. „Beglückend“ empfand Richter das vierhändige Spiel mit ihr, das man bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1997 pflegte. Und als „gut und ehrlich“ empfand er ihre Interpretationen, weil sie für ihn eben genau etwas beherrschte, was nur ganz große Musiker ausmacht: Leonskaja kann nicht nur glänzend Klavier spielen, sondern ebenfalls die Noten genau lesen. Und wer eben die Noten richtig zu lesen und zu deuten versteht, der erfasst damit die poetische Idee eines Werks, seinen Ausdrucks, seine „innere Erregung“, wie es Leonskaja nennen würde.
Genau diese große (Klavier-)Kunst erwartet alle ihre Fans bei ihrem Solo-Abend – auf dem Programm stehen mit Mozart, Chopin und Schumann Komponisten, die einst auch Svjatoslav Richter liebte.