Industrialisierung und die zunehmende Alphabetisierung der Bevölkerung hatte ab den 1850er Jahren starke Auswirkungen auf die Papierproduktion. Schreibpapiere und Grußkarten aller Art erfuhren eine hohe Nachfrage - auch aufgrund neuartiger Stanz-, Präge- und Druckmaschinen. Doch vor allem die Einführung der Chromolithografie – einem Druckverfahren, das ähnlich der Malerei weiche Farbübergänge im gedruckten Bild ermöglichte – waren Ursache für die große Vielfalt und außergewöhnlich hohe drucktechnische Qualität der Erzeugnisse.Möglichkeiten von Verfeinerungen und prachtvollen Verzierung von Papieren
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Deutschland mit Produktionsstätten in Berlin, Dresden, Leipzig, Frankfurt a.M. und Hamburg führend in der Produktion von Luxuspapieren. Überschattet wurde die Produktion der Luxuspapiere von der Tatsache, dass Frauen und Kinder in unterbezahlter Heimarbeit die Montage der Objekte übernahmen. Schlechte Arbeitsverhältnisse bei schummriger Petroleumbeleuchtung stehen in starkem Kontrast zu den farbenfrohen, künstlerisch gestalteten Luxuspapieren.
Die Museen der Stadt Düren bewahren bereits seit den 1930er Jahren eine kleine Sammlung dieser Schmuckpapiere. Die rege Ausstellungstätigkeit seit der Neueröffnung des Papiermuseums Düren 2018 erregte die Aufmerksamkeit von Sammler*innen, die ihre lang gehegten Sammlungen und Papierschätze den Dürener Museen als Schenkung oder Dauerleihgaben überließen. Diese Überlassungen haben nun die Konzeption und Realisierung von „Glanz und Glitter“ ermöglicht.