Mit seinem alternativen Karnevalsstil hat sich das Ensemble zur festen Größe – nicht nur – in der närrischen Saison gemausert. Beim Geierabend-Erfolgsmix, für den sieben Comedians und eine Band verantwortlich zeichnen, sind Satire, Kabarett, Musik und karnevalistischen Einlagen die unverzichtbaren Zutaten. Dem flügellahmen Stahlkonzern ThyssenKrupp zumindest auf der Bühne humoristischen Auftrieb zu verschaffen, darin besteht die Stoßrichtung des aktuellen Programms.

„Eigentlich wollten wir mit dem Motto nur das pöttische Lebensgefühl beschreiben und unsere Geschichte den alten und neuen Nazis entreißen“, erläutert Ur-Geier Martin Kaysh die Gründe für den Slogan; „im Ruhrpott sagst du nicht: rau, aber herzlich. Im Ruhrpott sachse: zart wie Kruppstahl.“

Im Verlauf der Drei-Stunden-Show gehen zarter Kruppstahl und derber Humor eine unverwechselbare Allianz ein. Wir machen Bekanntschaft mit der mehrfach Alleinerziehenden Jessica Schmottke, die sich wehmütig an eine Affäre mit dem französischen Austauschschüler Emmanuel erinnert – inzwischen ist er in den Medien ständig präsent und dennoch unerreichbar. Wir sind Zeuge, wie die notorisch unterfinanzierte Polizei erst Pfandflaschen wegbringen muss, ehe sie zum Tatort rast. Und dürfen uns an gepfefferten Parodien der hohen Bahn-Kunst erfreuen, für notorisches Versagen immer neue Ausreden als „Grund für die Verspätung“ aus dem Hut zu zaubern.