Sie ist bekannt für ihre Arbeiten aus längst entsorgter Technik. Alte Fernseher und Funksender, Plattenspieler oder Mobiltelefone – alles wird von Darsha Hewitt verbaut zu audio-kinetischen Skulpturen im Do-it-yourself-Stil. Dabei kann jeder mitbasteln, denn Workshops und Online-Tutorials gehören zum künstlerischen Konzept. Für Hünxe-Bruckhausen hat sich die in Berlin lebende Künstlerin nun eine besondere Aktion dieser Art ausgedacht: Mit dem Repair-Café und weiteren Leuten vor Ort tritt Hewitt zum gemeinsamen Tüfteln an und will möglichst viele Lautsprecher zu Oszillatoren umbauen. Am Ende sollen sie dann in einer großen Freiluft-Installation auf dem Danziger Platz miteinander klopfen, klicken, knistern, knallen. »Insgesamt wird es vielleicht wie etwas zwischen Regenschauer und Popcorn klingen«, mutmaßt Hewitt.
»Die ganze Aktion wird schon etwas Performatives haben«, schätzt Julian Rauter, der als Kurator für Outreach die »Große Schneckentour« der Urbanen Künste Ruhr mitorganisiert. In Hünxe wie auch anderswo ist Rauter und dem Team das Zusammenspiel wichtig: Lokale Akteure – Vereine, Schulen, Jugendclubs – treffen bei der Grand Snail Tour auf internationale Künstler*innen, die das von Ort zu Ort variierende Thema auf eine andere Ebene heben. In Hünxe war Rauter im Vorübergehen auf das Repair-Café gestoßen, die immerhin älteste Einrichtung dieser Art am Niederrhein. Dazu passt Darsha Hewitts Ansatz perfekt. Auch weil sie den nützlichen Recycling-Gedanken in ihrer Kunst weiterdenkt und -dreht: „Es gibt viel über Kultur und Gesellschaft zu lernen“, so Hewitt, „wenn man untersucht, was sie wegwirft“.