
Artikel
Orte und Zeiten
In Mönchengladbach hat Zaza Muchemwa ihr Stück um eine idealistische junge Frau, die in die Maschinerie eines autoritären Systems gerät, zur Uraufführung gebracht.
Kundai Anderson steht unter Verdacht, mit einer Gruppe von Widerständlern zusammenzuarbeiten. Also wird die idealistische junge Frau von zwei Mitarbeiterinnen der "Einheit A" insgesamt viermal verhört. Sowohl die kafkaesken Verhöre als auch die wenigen Details des Regimes, die Zaza Muchemwa in ihrem Stück offenbart, erinnern deutlich an klassische Dystopien wie George Orwells "1984". Doch anders als ihre großen literarischen Ahnherren glaubt die aus Zimbabwe stammende Autorin und Theatermacherin an den Triumph entmenschlichter Systeme. Sie stellt der Maschinerie eine Welt der Geister entgegen, die in ihrer überaus dichten Inszenierung immer wieder Sand ins Getriebe der Diktatur streut.