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Orte und Zeiten
In ihrer ersten Inszenierung für Köln thematisiert Theatermacherin Yael Ronen die Schrecken des Krieges.
Die israelische Autorin und Theatermacherin Yael Ronen ist eine Meisterin bitterböser und immer hochkomischer Dialoge und Szenen. In ihrer neuesten Arbeit, die sie für das Schauspiel Köln entwickelt hat, vermischt sie die Geschichte einer in sich zutiefst zerstrittenen Familie mit den großen politischen Themen unserer Zeit. Vier Halb-Geschwister kommen am Sterbebett ihres Vaters zusammen und werden dabei schließlich ebenso mit all ihren Lebenslügen wie mit den Verwerfungen einer Welt konfrontiert, die von einer Krise in die nächste stürzt. Vieles in »Collateral Damage« erinnert an Miniserien und Kinofilme. Aber das Live-Spiel des Ensembles verleiht dieser Tragikomödie eine Dringlichkeit, an die kein Film und keine Serie heranreichen kann.