
Der Abend im Makroscope – Zentrum für Kunst und Technik sowie Museum für Fotokopie, das unter anderem das Shiny Toys Festival und das Schallplattenlabel Ana Ott beherbergt, spiegelt das erweiterte Kunstverständnis des Venues wider. Die Künstler*innen überschreiten musikalische Grenzen, indem sie mit Harmonik, Rhythmus und Klangtexturen experimentieren. Ihre Performances fordern die traditionellen Strukturen von Tonalität und Metrik heraus und transformieren sie durch digitale und elektroakustische Manipulationen. Die Sizilianerin Francesca Guccione kombiniert klassische Violinmusik mit experimentellen elektronischen Elementen, wobei sie durch Mikrotonalität und unorthodoxe Klangverzerrungen neue harmonische Räume eröffnet. Yana Selezneva aus Georgien nutzt konträre Rhythmen und rhythmische Disruptionen, die den traditionellen Taktfluss durchbrechen und emotionale Intensität erzeugen. Für Blaues Rauschen tauscht Midori Hirano das Klavier gegen den Synthesizer und entfaltet die Möglichkeiten der Klangsynthese, um Texturen und Frequenzen neu zu definieren. Die Live-Visuals von Markus Wambsganss (Kaliber16) verstärken diesen experimentellen Charakter, indem sie die klangliche Dynamik visuell übersetzen und eine synästhetische Erfahrung schaffen.