
Eine Medieninstallation mit Film, Fotografie, Sounds und O-Ton versetzt das Publikum in die siebziger Jahre. Jene Zeit, als Netzer, geboren 1944 in Mönchengladbach, als Revoluzzer mit lässigem Lifestyle und langer Mähne die bis dahin biedere Bundesliga aufmischte. Als zentrale Figur der „Fohlenelf“ von Borussia Mönchengladbach gewann er mit dem Team 1970 sowie 1971 die deutsche Meisterschaft. Der DFB-Pokalsieg 1973, verbunden mit seiner legendären Selbstauswechslung und dem Siegtor im Finale, bezeichnet einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere, die ihn später zu Real Madrid und zu den Grashoppers Zürich führte. Auch nach dem Ende seiner aktiven Zeit als Fußballer setzte er als Manager des Hamburger SV und als ARD-Experte Akzente.
Die Schau im Deutschen Fußballmuseum, in Kooperation mit seinem Heimatverein Borussia Mönchengladbach in Szene gesetzt, präsentiert zahlreiche Exponate, die Netzers glanzvolle Laufbahn wiederaufleben lassen. Eine Überraschung auch für langjährige Borussia-Fans sind die bislang größtenteils unveröffentlichte Arbeiten des japanischen Sportfotografen Masahide Tomikoshi, der zahlreiche Auftritte Netzers bei Borussia Mönchengladbach und Real Madrid mit der Kamera begleitet hat.
Im „Legenden“-Podcast des Museums blickt dessen Direktor Manuel Neukirchner im Gespräch mit Netzer in vier Episoden auf dessen Lebensweg zurück. Dabei kommen auch Weggefährten wie Wolfgang Overath, Rainer Bonhof und Paul Breitner zu Wort.