Schönheitsideale, Sexualität und das Verhältnis zum eigenen Körper, Geschlechterklischees, Identität, Gleichberechtigung und soziale Tabus, Generationskonflikte und Beziehungen, das Empfinden von (Ohn-)Macht, Scham und Entscheidungsfreiheit – nach mehr als hundert Jahren Frauenbewegung sind diese Themen immer noch aktuell.
Franziska Becker, Julia Bernhard, Lisa Frühbeis, Mia Oberländer und Paulina Stulin nähern sich jenen Sujets in ihren Bilderzählungen auf charakteristische Weise. Anhand individueller Stile und Formate visualisieren die fünf Zeichnerinnen aus dem Leben gegriffene Geschichten aus der weiblichen Perspektive. Ihre Protagonistinnen brechen aus traditionellen Rollenmustern aus und hinterfragen damit gesellschaftliche Erwartungshaltungen an die Frau. Mit scharfem Blick und beeindruckender Leichtigkeit setzen die Künstlerinnen Alltagsprobleme ins Bild und treiben das Spiel mit Geschlechterrollen humorvoll auf die Spitze.
Anhand originaler Zeichnungen der 1980er-Jahre bis heute zeigt die Ausstellung, wie die Zeichnerinnen in ihren Comics verinnerlichte Denk- und Verhaltensmuster entlarven. Ihre weiblichen Charaktere versprühen dabei Authentizität und laden zum Mitdenken, Mitlachen und Mitfühlen ein. Die Bandbreite der präsentierten Werke reicht von eindrucksvollen Einzelbildern bis zu seriellen Bildfolgen aus Comic-Kolumnen und Graphic Novels.