In elf Abschnitte hat Alain Bieber, der künstlerische Leiter des NRW-Forums, die Begegnung mit den und dem Außerordentlichen untergliedert. Die ersten Geschichten über die nahezu unverwundbaren Alleskönner, die fliegen und mühelos Wände hinaufklettern können, entstanden in den 1930er-Jahren in den USA. Den Stammbaum der Superhelden rekonstruiert die Ausstellung im Kapitel „Mythen und Blockbuster“. Hier spannt sich ein Bogen von der griechischen Mythologie über literarische Vorläuferfiguren wie Zorro und Phantom bis zur Gründung der großen Comic-Verlage Marvel und DC.
Einen eigenen Raum widmet das NRW-Forum dem in Düsseldorf geborenen Comic-Zeichner Nic Klein, der den Marvel-Helden Konturen gibt. Weitere Zeichnungen stammen von Größen der Branche wie Jim Aparo, Joëlle Jones und Jim Steranko. Die Ausstellung stellt ihnen themenverwandte Werke zeitgenössischer Künstler*innen an die Seite – vertreten sind beispielsweise Jonas Scharf, Patricia Waller, LuYang, William Pope.L, und Barbara Hammer. Lebensgroße Statuen von Spider-Man, Batman und anderen Heroen der Popkultur ergänzen das Comic-Tableau, das sich überdies mit der Bedeutung der „Superheroes“ für Parodie, Politik und Propaganda befasst.
Neben den Helden der US-Comics begegnet man im NRW-Forum auch den Stars der japanischen Manga- und Anime-Kultur: Hero-Serien wie „Sailor Moon“, „Saint Seiya“ und „My Hero Academia“ sind Teil des Rundgangs. Dass Diversität auch in den Wertekanon der „Superheroes“ Einzug gehalten hat, demonstriert Bieber unter anderem mit einem Exkurs über die boomende Comic-Szene in Afrika – zu den schwarzen Superhelden zählen EXO und Fury.