Geboren 1964 in Offenbach am Main, lebt Anne Weber seit 1983 als freie Autorin und literarische Übersetzerin in Paris. Sie hat sowohl aus dem Deutschen ins Französische übersetzt als auch umgekehrt. Bilingual ist sie auch, was ihre eigenen Bücher angeht, die teils in deutscher, teils in französischer Sprache verfasst sind.
Den mit 35 000 Euro dotierten LWL-Literaturpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Literatur erkannte ihr die sechsköpfige Jury zu, weil sich Weber „in ihrer Prosa auf unverwechselbare Weise mit europäischer Geschichte auseinandergesetzt und dabei auch in der Form mit jedem ihrer Bücher Neuland betreten“ habe. Wie die westfälische Dichterin verfüge Anne Weber über ein reiches Arsenal an formalen Mitteln und eine besondere Musikalität des Ausdrucks, so die Fachjury weiter.
Den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis, den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit dem Burg Hülshoff – Center for Literature vergibt, nimmt Weber am 24. Mai auf Burg Hülshoff bei Havixbeck entgegen.
„Annette, ein Heldinnenepos“, so lautet der Titel des jüngsten Romans von Anne Weber. Im Zentrum des Buches steht allerdings nicht Annette von Droste-Hülshoff, sondern die französische Résistance-Kämpferin Anne Beaumanoir. Für diese Veröffentlichung erhielt Weber den Deutschen Buchpreis 2020.