Weil das Kölner Zeughaus 2017 einen massiven Wasserschaden erlitt, der eine zukünftige Nutzung als Ausstellungsort vereitelte, sah sich das Kölnische Stadtmuseum zum Umzug genötigt. Im ehemaligen Modehaus Franz Sauer, gegenüber der Minoritenkirche gelegen, fand das Haus eine Bleibe. Dort wird nach manchen Verzögerungen am 23. März die neue Dauerausstellung eröffnet.
Das 1986 errichtete Modehaus Franz Sauer, ein postmodernes Gebäude mit fünf Verkaufsetagen, entworfen vom Architekten Ulrich Coersmeier, hatte wegen der Geschäftsaufgabe 2016 seine Funktion verloren. Für den Umbau zum Museum zeichnet der Architekt Georg Döring verantwortlich. Gegenwart und Zukunft der Domstadt sollen hier ein Forum erhalten – natürlich barrierefrei, ausgestattet mit digitalen Angeboten und interaktiven Mitmachstationen und unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Vermittlung.
„Ganz Köln in einem Museum“, so lautet einer der Slogans des Museums. Es will nicht nur die Stadtgeschichte rekapitulieren – von der römischen Kolonie über die mittelalterliche Handelsmetropole bis zum Medienstandort –, sondern zugleich das ‚kölsche Lebensgefühl‘ vermitteln. Als Leitmotive dienen dabei acht Fragen, beispielsweise „Was lieben wir?“, „Was macht uns Angst?“ oder „Was verbindet uns?“.
Wer es eilig hat, der ist mit dem „Köln-Crash-Kurs“ gut bedient. Hier findet man die Highlights der 350 000 Objekte, die zum Bestand des Museums gehören. Ein besonderer Hingucker: das historische Stadtmodell von 1571, das dank Augmented Reality so wirkt, als habe man eine Zeitreise ins Köln des 16. Jahrhunderts unternommen.