Das Museum für Gegenwartskunst Siegen residiert im „Alten Telegrafenamt“, das 1996 vom Architektenbüro Kleihues & Kleihues schonend zum Museum umgebaut worden ist. Dafür wurde das wilhelminische Baudenkmal um einen konstrastierenden, kubischen Neubau erweitert, in dem sich das Ausstellungsforum befindet. Dem Neubau wurde eine freigestellte Betonwand vorgeblendet, auf der ein Video-Großbildschirm installiert ist.
Das Museum widmet sich einflussreichen Positionen der Gegenwartskunst seit den 1950er Jahren, insbesondere dem Dialog der Medien – von der Malerei über Fotografie und Video bis hin zu raum- und zeitbezogenen Installationen. Es hat sowohl die aktuelle Kunstproduktion als auch ihre (regionalen) Wurzeln im Blick. Ein wichtiger Ausgangspunkt der programmatischen Arbeit ist nicht zuletzt die Arbeit der Fotografen Hilla und Bernd Becher. Letzterer wurde in Siegen geboren und war an der Museumsplanung beteiligt.
Neben Wechselausstellungen ist im Museum für Gegenwartskunst dauerhaft die Sammlung Lambrecht-Schadeberg zu sehen, die im Zusammenhang mit der Museumsgründung aufgebaut worden ist. Sie umfasst heute über 1200 Arbeiten, repräsentative Werkgruppen aller Künstler, die seit 1955/1957 den Rubenspreis der Stadt Siegen erhielten. Das sind: Hans Hartung (1957), Giorgio Morandi (1962), Francis Bacon (1967), Antoni Tàpies (1972), Fritz Winter (1977), Emil Schumacher (1982), Cy Twombly (1987), Rupprecht Geiger (1992), Lucian Freud (1997), Maria Lassnig (2002) und Sigmar Polke (2007).
