Trinkhallen des Ruhrgebiets

Kunst
Kiosk, Bude oder Trinkhalle: Sie alle können Leben retten, wenn die Milch alle ist, der Zuckerspiegel sinkt oder es jemanden zum Reden braucht. Peter Hesse verewigt sie in seinen Fotos.

Seit über drei Jahren sammelt der Autor und Journalist Peter Hesse Büdchen zwischen Duisburg und Unna – als Fotos, versteht sich. Mittlerweile hat er fast 600 Stück in seinem Repertoire versammelt. Allerdings: Die einst heile Welt aus Bier, Brauner Bär und Brause-Ufos schwindet: „Fast jede Ruhrgebietsstadt hat Tankstellen, die rund um die Uhr geöffnet sind – und selbst Discounter-Supermärkte haben an Samstagen bis 22 Uhr auf. Das Konzept Trinkhalle ist nicht mehr konkurrenzfähig“, sagt Peter Hesse. Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" schätzte 2019 die Anzahl der Trinkhallen im Ruhrgebiet auf etwa 5.000 Stück. Viele davon haben die Corona-Pandemie nicht überlebt.

Zum Tag der Trinkhallen stellt Hesse eine Auswahl seiner Werke im Innenhof des Heimatmuseums "Unser Fritz in Wanne-Eickel" aus. Hier steht die klassische "Fortuna-Bude", die zwischen 1895 und 1905 gebaut wurde - die vielleicht älteste Seltersbude des Reviers.

Viele seiner Bilder postet Peter Hesse unter dem Hashtag #diehässlichstentrinkhallenimpott bei Instagram.

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