Laut urkundlicher Überlieferung setzten sieben Mönche, die der Reformabt Poppo von Stablo nach Brauweiler gesandt hatte, am 14. April 1024 den ersten Spatenstich. Vier Jahre später konnten das romanische Klostergebäude und die Kirche St. Nikolaus mit dem markanten Westturm eingeweiht werden. 1802 war es vorbei mit der monastischen Herrlichkeit. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgehoben – hier brachte die preußische Regierung ein Bettlerdepot und eine Arbeitsanstalt unter. St. Nikolaus diente fortan als katholische Pfarrkirche.
Alles andere als ein Ruhmesblatt ist die Geschichte der ehemaligen Abtei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wo einst Mönche versammelt waren, um Gott zu ehren, richtete die Kölner Justizverwaltung 1920 ein „Bewahrungshaus“ und „Zellengebäude“ ein. Die Nationalsozialisten machten daraus 1933 ein KZ, das nach einem Jahr zum Gefängnis der Kölner Gestapo umfunktioniert wurde. An dieses traurige Kapitel der Abteigeschichte erinnert seit 2008 eine Gedenkstätte auf dem Gelände.
Seit 1954 ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Hausherr vor Ort. Die mittelalterlichen und barocken Gebäude beherbergen unter anderem das Archiv des Verbands, das LVR-Amt für Denkmalpflege sowie das Archiv für Künstlernachlässe.