Alles verschwindet irgendwann. Dinge verschwinden. Gute Ideen verschwinden. Berufe und Traditionen verschwinden. Und natürlich Menschen. Je mehr Menschen auf dieser Welt leben, desto mehr werden auch wieder verschwinden. So auch wir. Nur bitte nicht jetzt. Oder?!

Um uns herum toben Krisen und Kriege, es schwelen Klimakatastrophen. In uns nisten unbekannte Krankheitserreger und moralische Zweifel, ob das alles mal zu irgendetwas gut gewesen sein wird. Vielleicht wird es höchste Zeit, loszulassen und zu verschwinden.

Beim Theaterstück des Kollektivs 4.D geht es um gelungenes Abschiednehmen. Und was danach übrigbleibt. Man sagt, es komme auf den richtigen Moment an. Warum also nicht mit Freude und in Würde jetzt gleich verschwinden – schön theatral, mit allem Schischi und Tamtam? Verabschieden wir uns von unseren Träumen, von unserem zerschlissenen Lieblings T-Shirt, von unseren alltäglichen Gewohnheiten und vom Sonnenaufgang – selbst die Sonne wird in zehn Billionen Jahren Geschichte sein.

Drei Performer*innen, ein Soundartist und ein kleiner Chor erzählen vom langsamen oder schnellen, vom schmerzvollen oder sehnsüchtigen Verschwinden. Sie richten ihr Augenmerk auf das Hier und Jetzt: Jemand eröffnet einen letzten gemeinsamen Tanz, feiert die Vergänglichkeit des Lebens und verschwindet. Unser Verschwinden sagt Ja zum Leben. Wir akzeptieren das Risiko und lernen von Sicherheiten Abstand zu nehmen, um einen neuen Anfang zu wagen.

Die Veranstaltung ist ein künstlerischer Rundgang. Die Performance beginnt auf dem Phoenixplatz und endet im Tresor.West auf dem ehemaligen Gelände der Hoesch-Stahlwerke. Es gibt Möglichkeiten, sich zwischendurch zu setzen. Alle Orte sind für Rollstuhlfahrende barrierefrei.