Zwischen der Mutter, die aus der Türkei eingewandert war, und ihrem Sohn, der in Deutschland geboren wurde, herrscht mehr oder weniger Sprachlosigkeit. Der Riss, der die beiden voneinander trennt, geht tiefer noch als alle persönlichen Verletzungen und Traumata. Er ist auch ein Produkt des Rassismus, der Feindseligkeit und der Ausgrenzung, mit denen die sogenannten Gastarbeiter und ihre Kinder Tag für Tag leben müssen.
Diesen Erfahrungen trotzt Dinçer Güçeter eine vielstimmige und oft verblüffende Sprache ab, deren ganz eigener Poesie Ruth Mensah zusammen mit ihrem Ensemble auf der Bühne nachspürt. So erwächst aus den Stimmen und Körpern der Spieler*innen eine andere Geschichte Deutschlands, eine Geschichte, die immer noch missachtet und verdrängt wird.