Er war ganz früh dabei, Joseph Beuys gehörte zu den Gründern der »Grünen« und tat sich auch sonst immer wieder mit seinem ökologischen Engagement hervor. Etwa als er bei der Documenta 7 in Kassel mit dem Projekt »7000 Eichen« antrat. Für Beuys gehörte alles zusammen: Kunst und Politik, Eintreten für Umweltschutz und Demokratie. Das macht ihn heute umso interessanter – besonders für jüngere Künstler*innen, die in ihren Arbeiten zunehmend mit politischen Themen und gesellschaftlichen Fragestellungen umgehen.

Das Museum Schloss Moyland inszeniert nun ein spannendes Zusammentreffen: das internationale Künstler*innen-Netzwerk The Institute of Queer Ecology (IQECO) trifft auf Joseph Beuys. Neben dessen einschlägigen Werken zu Ökologie und Umwelt werden Neuproduktionen des IQECO gezeigt. Schon draußen an der Schlossfassade grüßt ein kleines Gedicht in pinkfarbener Leuchtschrift. Dann im Treppenaufgang der ebenfalls eigens für das Museum Schloss Moyland kreierte „Garden of Queer Delights“: In einem Terrarium gedeihen dort etwa Pflanzen wie Orchideen und Torfmoose , die im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln.

Immer wieder nimmt IQECO in der Ausstellung Bezug auf Beuys – zum Beispiel auf die in den 80er-Jahren umstrittene Baum-Pflanzaktion 7000 Eichen. So in der Neuproduktion „Home is a Dying Oak (Diptych)“, die in die Heimat der IQECO-Grüner*innen führt. Sowohl in Oracle (Arizona, USA), als auch in Miami (Florida, USA) sind die dort heimischen Eichen durch die Erderwärmung bedroht. Überall in der Schau begegnet man Pink- und Lilatönen – eine Palette, die sich als Farbsymbol der Queerness etabliert hat. IQECO taucht einen kompletten Raum in das warme Pink – verströmt von Gewächshauslampen. Das Licht hat die optimale Farbe und Intensität, um die Pflanzen in den drei hier bestellten Beeten wachsen und gedeihen zu lassen.