
Das „The Dorf und Umland Festival“ blickt mittlerweile auf eine volle Dekade Tradition zurück. Auf Basis der legendären „Dorf-Orgien“ entstand der Gedanke, im Rahmen des „Jazzpreis Ruhr“ die zahlreichen Aktivitäten und Ensembles, die sich um das Flaggschiff „The Dorf“ gebildet hatten, in angemessener Form zu präsentieren. Zunächst außerhalb des Domicils, auf und über der Hansastraße, bald jedoch in etwas offiziellerer Form als abend- und raumfüllendes, mehrtägiges Festival.
Dieses gastierte alljährlich ebenso in Dortmund wie all den verschiedenen Städten in NRW, aus denen sich die Dorfbevölkerung zusammensetzt: Münster, Köln, Hagen, Bochum, Essen oder Bonn. Ein Programm voller Experimente, etablierter Bands, Neugründungen und gelegentlich auch Stars. Nicht zuletzt dürfte es auch dem Festival zu verdanken sein, dass sich Konzertreihen wie die Umland-Expo und das Umland-Label fest in der Kulturlandschaft NRWs verankert haben.
16 - 18.40 Uhr/Black Plastic:
Das Black Plastic in der Rheinischen Straße 32 ist einer der größten Plattenläden Deutschlands. Während des Umland Festivals gibt's dort aber nicht nur Musik auf Vinyl, sondern auch ganz direkt akustisch und live. The Dorf ist nicht nur eine riesige Band, sondern auch ein Pool von Musiker*innen, die in vielfältigen Projekten zusammen spielen. In Black Plastic gibt es einige dieser Bands und auch eigens für diesen Zweck zusammengestellte Formation zu hören.
16 Uhr: Handsome Couple feat. Ach Kuhzunft
17 Uhr: WehnerMehner & Morsey
16 - 18.40 Uhr/Pianohaus von Bremen, Hansastraße 7 bis 11
Seit Jahrzehnten werden Klaviere im Pianolas van Bremen (Hansastraße 7 bis 11) verkauft. Das perfekte Umfeld also für ein audio-viesuelles Experiment: "The Labor" ist eine Performance, bei der stetig wechselnde Trios improvisieren. Projektionen dienen als Impulsquelle und können von der Versuchsleitung (dem Publikum) beeinflusst werden. Geplant ist ein wissenschaftliches Experiment zur "Offenbarung der Kausalität zwischen Impuls, Energie und Kommunikation" wie es heißt.
“The Labor” soll ein Versuch sein, improvisierter Musik in einem neuen Setting zu begegnen, sich selbst Grenzen zu setzen und sie dann zu überschreiten. Drei Projektionen liefern Impulse, Stimmungen, Anleitungen für drei Musiker*innen. Dieses Konzept, improvisierter Musik mit visuellen Reizen zu begegnen, ist nicht neu, doch besteht mit The Labor die Möglichkeit für das Publikum, die Projektionen zu verändern oder zu wechseln und damit zum aktiven Teil des Versuchs zu werden. Der kausale Zusammenhang zwischen den Protagonisten, Klangfarben und Impulsen wird hier unmittelbar erfahrbar gemacht und wird für ein spannendes Geschehen mit ungewissem Verlauf sorgen.
16 - 18.40 Uhr/Hansaviertel
Ein mobiles Orchesterlein geht umher und erfüllt Musikwünsche des Publikums. Gefragt wird nach Komponisten oder Bands. Konkrete Titel müssen den Spielern angesungen werden. Diese werden sofort erfüllt, so dass zum Beispiel Mozart neben den Stones oder Charlie Parker erklingt. Aus dem möglichen Chaos sollte ob der Genialität der Musiker*innen schnell ein wohlklingendes Quodlibet werden. Ist dies erreicht, wird’s kurz genossen und dann weiter zur nächsten Herausforderung gewandert.
16 - 18.40 Uhr/Museum für Kunst- und Kulturgeschichte
Im MKK sind Musiker*innen, Klangforscher*innen und Sounddesigner*innen zu erleben, die jeweils ihre ganz eigenen akustischen Konzepte und individuellen Klangsprachen entwickelt haben. Gemeinsam wollen sie das Museum in eine Klangbühne verwandeln. Installative, experimentelle Improvisationen laden ein, hörend innezuhalten. Improvisation als Ausdruck des Unvorhersehbaren, in dem der Moment zählt, das intuitive Gespür für das Geschehen im Raum. Klang entsteht aus der Wahrnehmung des Moments, nicht aus der Umsetzung eines vorgegebenen Plans, einer festen Komposition. Musik in der Jetztzeit.In den ehemaligen Räumlichkeiten des Museumcafés sind Sitz- als auch Liegemöglichkeiten installiert, um zu verweilen und die ineinander fließenden Klanginterventionen gehend, liegend oder sitzend zu erleben.
18:40 - 19 Uhr/domicil
Bei jedem der Konzerte im Domizil gibt es einen großen Topf Suppe. Die hat es sogar ins Kino geschafft: http://www.jazzsoup.de/Zum The Dorf und Umland Festival lädt die Band diesmal auch das Publikum zum gemeinsamen Suppenessen ein, bevor dann am Abend als Höhepunkt des Festivaltags das "The Dorf"-Konzert im Saal des Domicils startet.
20 - 22 Uhr/domicil
Utopian Beats wird es am Abend geben, wenn alle 25 Musiker*innen im domicil. Geleitet wird das Ensemble vom Saxofonisten und Komponisten Jan Klare.