
In extravaganter Besetzung spielt das Sextett seine Herzensmusik: mexikanischen und kubanischen Bolero, argentinischen Tango und Tango nuevo, Danzon und brasilianischen Bossa Nova oder Choro. Und was nicht dort, im Süden, seinen Ursprung hat, wird auf Latin umgedeutet und adaptiert. So hat Bolero Berlin seinen eigenen Sound kreiert und Stücke auf dem Programm, die ein Spiegel des Lebens sind: sanfte Melancholie und laute alegría, Lebensfreude, Leidenschaft, Tanz.
„Als ich das Lied mit 19 Jahren komponierte, hatte ich noch nie geküsst; es war alles ein Produkt meiner Fantasie“, bemerkte die mexikanische Komponistin Velázquez zu ihrem Hit „Bésame mucho“. Ein Klassiker lateinamerikanischer Romantik das sehnsüchtige „Tres Palabras“ des Kubaners Farrés. Die drei magischen Worte: „cómo me gustas“ – wie sehr ich dich liebe! Eine Ikone Populärer Brasilianischer Musik, „MPB“, ist Pixinguinha. Er frischte den traditionellen Choro, der als Mischung aus europäischem Walzer oder Polka mit der Musik afrikanischer Sklaven entstand, mit einer Prise Jazz und synkopischen Rhythmen auf.
Mixt der Brasilianer Mário Adnet MPB, Samba und Bossa für sich neu, so hört man im berühmtesten Stück seines Landsmanns de Abreu die „Tico-Tico no Fubá“, die Morgenammer im Maismehl, lustig picken. Mit starken Kontrasten beschwört Piazzollas „Invierno Porteño“ die Melancholie des Winters in Buenos Aires. Im „problematischen“ Bolero Django Reinhardts und in der Hommage des schwedischen Jazzgitarristen Wakenius an den größten Flamencogitarristen Paco de Lucia steht die Gitarre im Mittelpunkt.
Besetzung
Martin Stegner Viola Manfred Preis Klarinetten, Saxophon Esko Laine Kontrabass
Raphael Haeger Klavier Paolo Morello Gitarre Daniel „Topo“ Gioia Percussion
Programm
BESAME MUCHO
Consuelo Velázquez (1916–2005):
Besame Mucho
Ástor Piazzolla (1921–1992):
Invierno Porteño
Mario Adnet (*1957):
Claudia’s Delight | 7 x 1 | Entre as Ondas
Osvaldo Farrés (1903–1985):
Tres Palabras
Mario Adnet:
Robert’s Waltz
Georges Bizet (1838–1875)
Habanera aus der Oper „Carmen“
Django Reinhardt (1910–1953):
Troublant Bolero
Zequinha de Abreu (1880–1935):
Tico Tico no Fubá
Pixinguinha (Alfredo da Rocha Vianna Filho, 1897–1973):
Naquele Tempo | Segura Ele
Ulf Wakenius (*1958):
Paco’s Delight