In ländlichen Regionen trafen sich in früheren Jahrhunderten die Menschen am Herdfeuer zum gemeinsamen Handarbeiten - und um Geschichten und Neuigkeiten auszutauschen. Diese Tradition ist verloren gegangen, erfährt bei der Stadtbesetzung in Reelkirchen aber eine Wiederbelebung unter aktuellen Vorzeichen: Unter Anleitung der Bielefelder Künstlerin Angelika Höger werden gemeinsam Objekte genäht, gehäkelt, gestrickt oder gewoben. Die kommunikativen Aspekte dieser Treffen kommen dabei ebenfalls zum Tragen: Wie entsteht eine Gemeinschaft im gemeinsamen Tun? Erzählt es sich leichter, wenn die Hände beschäftigt sind? Wie entsteht Vertrauen und gegenseitige Unterstützung? Werden derartige Treffen heutzutage noch gebraucht?

Die fertigen Objekte können entweder am Körper getragen werden oder an ausgesuchten Orten ihren Platz finden, zum Beispiel an Wegen oder in Vorgärten. Angelika Höger sagt dazu:

„Mir sind die kleinen, feinen Dinge sympathisch, die zusammen mit vorhandenen Settings im Stadtraum zur raumgreifenden Installation werden. Sie stehen im Gegensatz zu den lauten und aufdringlichen Werbebotschaften, Schildern und Beleuchtungen, die um die Aufmerksamkeit der Leute buhlen. Vielleicht werden manche Dinge erst auf den zweiten Blick entdeckt. Aber gerade das schult vielleicht den Blick der Betrachter und lässt sie nach weiteren Sehenswürdigkeiten Ausschau halten.“

Die hergestellten Lichtobjekte sollen anschließend als Teil des Lichtkunst-Spazierganges 2024 in Blomberg-Reelkirchen präsentiert werden.

Mehr Infos gibt es auf der Webseite der Stadtbesetzung.