
Im Jahr 2000 hat sich Regisseur Peter Konwitschny am Ende der „Götterdämmerung“ fein rausgezogen: Er ließ am Stuttgarter Opernhaus lediglich die Bühnenanweisung projizieren. Ein zugegeben spärliches Ende. Wollte sich da jemand vor einer Aussage drücken? Ob es in Dortmund wieder zu einer solchen Verknappung kommen wird, ist noch unklar, denn die „Götterdämmerung“ feiert erst in der nächsten Saison ihre Premiere. Jetzt geht es erstmal um den dritten Teil, um „Siegfried“, der sich als junger Held, wie jeder Normalo, zunächst in die Schule begeben muss. Er soll bei Mime das Schmiede-Handwerk von der Pieke auf lernen. Das macht er mit aller Naivität, so wie es ein junger Tor tunlichst tut. Das Leben lehrt ihn schon früh genug alles Weitere. Etwa den Umgang mit Frauen. Brünnhilde wartet derweil schlafend auf den Richtigen, Siegfried wiederum erfährt im Verlaufe des Geschehens, was es heißt, sich vor etwas zu fürchten, ganz wie im Märchen bei den Brüdern Grimm. Erneut wird Gabriel Feltz die Dortmunder Philharmoniker dirigieren. Daniel Frank schlüpft in die Siegfried-Rolle, Stéphanie Müther singt die Brünnhilde. In dieser Oper ist das Handwerk des Regisseurs besonders gefragt, denn „Siegfried“ ist der komödiantischste Teil der Opern-Tetralogie…