Über 70 Prozent der Erdoberfläche ist von Wasser bedeckt. Der Rest ist unser Lebensraum: die Landflächen der Erde. Um sie, ihre Zerstörung, ihren Schutz und die Wiederherstellung geht es in dieser interdisziplinären Ausstellung, in der sich Naturwissenschaft und Gesellschaftspolitik, Kulturgeschichte und zeitgenössische Kunst treffen. Entstanden ist sie in enger Kooperation mit dem in Bonn ansässigen UN-Wüstensekretariat UNCCD (United Nations Convention to Combat Desertification). Und sie verfolgt das Ziel, die Öffentlichkeit emotionale anzusprechen und für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Denn weiterhin wird Land versiegelt, gerodet, verbraucht. So werden Jahr für Jahr 100 Millionen Hektar gesunder und produktiver Böden vernichtet – eine Fläche, die etwa dreimal so groß ist wie Deutschland.

Die Projektion auf dem Fußboden erstrahlt saftig grün. Doch sobald man den Fuß auf eine Fläche namens „Monokulturen“ setzt, nimmt alles eine gelbe Farbe an, die gar nicht mehr gesund aussieht. Der Mensch zerstört die Erdböden – jeder weiß das. Aber es geht nicht nur darum, Probleme aufzeigen. Die Schau geht das Thema von allen Seiten an. Blickt etwa mit alten Vermessungsgeräten zurück in die Geschichte der Land-Aneignung. Zeigt Entwicklungen auf, indem sie statistische Erhebungen ins Feld führt. Ein digitaler Globus lässt sich erkunden und anhand eines Erdprofils wird deutlich, was unter den Asphaltdecken unserer Großstädte schlummert: Schlacke, Schutt und Müll. Dabei drängen sich die dunklen Zukunftsvisionen jedoch nicht in den Vordergrund. Vielmehr scheint die Ausstellung bemüht, zum Handeln für die gemeinsame Sache zu inspirieren.