Phaedra begehrt Hippolyt. Dabei ist sie die Frau des Königs Theseus von Athen. Und Hippolyt des Königs Sohn. Da ist die Tragödie vorprogrammiert. Neben der Auseinandersetzung um die Interpretation der Figur der Phaedra liegt ein Schwerpunkt Senecas auf den Naturgesetzen der stoischen Philosophie.
Die meisten antiken Tragödien sind uns heute eher fremd, was sicher auch mit dem hohen Ton der klassischen Übersetzungen zusammenhängt. Trotzdem üben diese Stücke gerade aufgrund der Radikalität, mit der sie von menschlichen Affekten erzählen, immer noch eine große Faszination aus. Genau diesem oft nur scheinbaren Widerspruch werden Pascal Merighi und Thusnelda Mercy mit ihrer "Phaedra"-Inszenierung nachspüren. Ein Ensemble von Tänzer*innen und Schauspieler*innen wird Senecas poetische Sprache in eine Körperlichkeit überführen, die Phaedras Liebe und Eifersucht, ihrem Zorn und ihrer Verzweiflung einen unmittelbaren Ausdruck verleihen.
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