Richard Wagner und seine Affinität zu Erlösern ist bei ihm ein fast lebenslänglich keimendes Thema. Ob im frühen „Rienzi“ oder im späten „Parsifal“, überall stehen Erlöser-Typen auf der Bühne, mehr oder weniger christlich gefärbt. Nur: Erlösen von was? Im „Fliegenden Holländer“ soll ein Reisender durch die Treue einer Frau von seiner ewigen Wanderfahrt erlöst werden. Ähnlich und doch anders gelagert sieht es im „Lohengrin“ aus. Hier ist es ein Ritter, der eine Frau erlösen soll und sich selbst gleich mit, denn die Dame soll tunlichst nicht nach seiner Herkunft fragen. Macht sie es wider aller Vereinbarung aber doch.
Daraufhin wird sich – wie die Vereinbarung nun mal lautet – der Angebetete unverzüglich von dannen machen. Bei Wagner wirkt das Ganze noch mittelalterlich-märchenhaft, wie in der Zeit der Romantik so oft. Ob „Lohengrin“ auch in Hagen als „romantische Oper“ zu erleben sein wird, beantwortet Nelly Danker in ihrer Neuinszenierung für das Theater Hagen. Joseph Trafton dirigiert, Tobias Haaks singt die Titelpartie.
