Winzig klein oder lebensgroß sind die Figuren – gefilzt oder geschnitzt aus Lindenholz, in Terrakotta geformt oder aus Papier geschnitten. Die Lengfeldsche Buchhandlung etwa stellt eine Böhmische Hauskrippe ins Schaufenster. In der romanischen Basilika Sankt Kunibert wird die Geschichte durch den Advent hindurch in mehreren Bildern mit passenden Kulissen erzählt. Am Heiligen Abend sieht man dort die großen Holzfiguren aus den 1930er Jahren auf einer bemoosten Lichtung, wo Hirten und Waldarbeiter das kleine Christusbaby bestaunen.
Auf dem Alter Markt nach Köln verlegt die Krippe im Kölnischen Stadtmuseum das Geschehen. Das Jesuskind kommt dort in einem Blumenstand zur Welt und wird anschließend von Hänneschen, Bärbelchen, Tünnes, Schäl und noch mehr Kölscher Prominenz besucht. Im Café Eigel in der Südstadt wartet eine Krippe aus dem spanischen Murcia – mit Terracotta-Figuren, die von Hand geformt und mit kaschierten Gewändern bekleidet wurden. Dazu wird Stoff in Leimwasser getaucht und nach dem Hartwerden bemalt. Wer mehr Action mag, ist richtig im Lindenthaler Tierpark, wo lebende Tiere der Heiligen Familie Gesellschaft leisten – Kühe und Esel teilen sich den Stall mit Maria und Joseph. Und Schafe stupsen neugierig die Krippe mit dem Christuskind an.
Ein besonders erlesenes Exemplar bietet in diesem Jahr das Museum Schnütgen: Die Leihgabe aus Privatbesitz bietet ein schönes Beispiel aus der Blütezeit der neapolitanischen Krippenkunst des 18. Jahrhunderts – aus einem Guss original erhalten. Auf Gleis 1 am Kölner Hauptbahnhof gibt es das Kontrastprogramm: Szenen, wie sie sich täglich am Bahnhof abspielen könnten. Seit 2018 macht die Bahnhofsmission mit und stellt die von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter entworfenen Krippenfiguren immer wieder neu zusammen. Maria, Joseph und das Christuskind sind hier als Flüchtlingsfamilie dargestellt.